Die Grenzgänger singen Karl Marx – Revolution als Akt der Liebe
Die Band Die Grenzgänger hat frühe Texte des Philosophen und Staatstheoretikers Karl Marx vertont. Darin zeigen sich die Liebe zu seiner späteren Frau, aber auch schon politische Ideen. „Wenn man die Menschheit liebt, dann konnte man nicht anders, als revolutionär werden“, sagten die Musiker im Dlf.
Michael Zachcial und Felix Kroll im Corsogespräch mit Sören Brinkmann
Die Ideen von Karl Marx gehören bis heute zu den bekanntesten Staatstheorien und seine Schriften werden weltweit gelesen. Im Jahr 2013 wurde das „Kommunistische Manifest“, das Marx zusammen mit Friedrich Engels verfasste, sogar in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen. Weniger bekannt ist hingegen, dass der Philosoph und Schriftsteller während seiner Studentenzeit in Bonn unzählige Gedichte verfasste – darunter Liebesgedichte an seine spätere Frau Jenny.
„Wie wäre das gewesen?“: Anlässlich des 200. Geburtsjubiläums hat die Band Die Grenzgänger diese Gedichte vertont unter dem Titel „Die wilden Lieder des jungen Karl Marx“. Die Musiker Michael Zachcial und Felix Kroll erklärten im Deutschlandfunk ihre Auseinandersetzung mit dem jungen Marx. „Wir haben uns auch überlegt: Wie könnte das denn gewesen sein. Er war ein lebensfroher Mensch; und dann trifft er vielleicht auch auf Musiker abends in der Kneipe. Und dann haben wir gedacht, was wäre gewesen, wenn wir das gewesen wären als Band“, sagte Zachcial im Corsogespräch.
Auswahl aus hunderten Gedichten: Für ihr Projekt haben Die Grenzgänger aus mehreren hundert Gedichten insgesamt 14 Texte ausgewählt, die vertont wurden. „Dabei findet man für bestimmt Inhalte auch bestimmte Formen, die dazu passen“, so Felix Kroll über die musikalische Umsetzung.
Die späteren Ideen von Karl Marx fänden sich schon in einigen Texten, politische Lieder und Liebeslieder seien allerdings gar nicht so sehr getrennt, sagte Sänger Michael Zachcial.
„Die wilden Lieder des jungen Karl Marx“ feiern offizielle Premiere im Rahmen der Feiern zum 200. Geburtsjubiläum von Karl Marx am 05. und 06. Mai in Trier.